Landgericht in Halle

im Büro nps Tchoban Voss

Das Gebäude ist 1903-1905 errichtet worden. Paul Thoemer und Karl Illert waren die verantwortli­chen Architekten. Bereits zur Bauzeit ist über das Landgericht Halle in Fachzeitschriften publiziert worden. Eine umfangreiche Sammlung an Originalplänen, Fotografien und Erläuterungen des Ge­bäudes konnte genutzt werden. Vier Flügel umschließen zwei Innenhöfe und eine etwa 40 Meter hohe Eingangshalle mit einer doppelt gewendelten Treppenanlage und einer imposanten Kuppel. Die ursprüngliche Farbigkeit der Halle war unter einer schmutzig grünen Wandfarbe verschwunden und ist nun wieder zu bewundern. Karl Illert und Paul Thoemer haben ganz im Sinne des Historis­mus verschiedenste Baustile miteinander kombiniert und trotzdem ein stimmiges Ganzes geschaf­fen. Wir haben versucht in diesem Geist mit dem Blick für das Ganze zu handeln. Eingriffe, wo not­wendig, wurden bewusst integriert.

Fassade Hansering
Fassade Hansering

Die Fassaden sind ausgestattet mit reicher Ornamentik aus Sandstein und zum Hansering mit Figurenschmuck. Sie waren weitgehend im Originalzustand erhalten, jedoch in einigen Bereichen schon stark geschädigt. In den 90er Jahren sanierte man bereits einige Teile des Gebäudes. So sind z.B. die Steildächer neu eingedeckt und die Fassade zum Hansering mit den zwei markanten Türmen restauriert worden. Mit der Gesamtsanierung des Gebäudes war es erstmalig nach der Errichtung möglich ein umfassendes haustechnisches Konzept zu entwickeln. Es war ein Balanceakt die heutigen technischen Standards für ein Verwaltungsgebäude in das Denkmal zu integrieren. Von den sieben großen Gerichtssälen, die sich an dem zentralen Treppenhaus befinden, sind drei in ihrer ursprünglichen Farbigkeit wiederhergestellt worden. Über einem der Innenhöfe befand sich ein Walmdach, welches in Anlehnung an die ursprüngliche Konstruktion wieder als Glasdach hergestellt werden soll.